Ihr Lieben, es tut mir wirklich sehr Leid, dass ich mich jetzt erst wieder melde.
Anfang letzter Woche hatte ich schon einmal einen kurzen Artikel verfasst, dieser ist allerdings durch mir nicht erklärbare Gründe plötzlich vom Bildschirm verschwunden und war weg! Ich denke jeder von euch kennt die Motivation, die einen überkommt, wenn man gerade einen langen Brief/Mail/irgendwas getippt hat und der dann weg ist. Meine jedenfalls war sehr klein, größer als eine Ameise, aber doch kleiner als die Spinne, die mich letzte Woche im Schlafzimmer heimsuchte..
Nun, ich gebe euch mal einen kleinen Abriss, auch wenn das jetzt etwas schwierig wird, man wird ja schließlich nicht jünger und das Gedächtnis ist manchmal doch nicht so ausgeprägt wie man es gern hätte. Man gut, dass die Kamera doch so einige Informationen auf gemachten Fotos speichert.
In der Woche vorm letzten Mai-Wochenende war großartiges Wetter, weshalb wir auch die viel draußen unterwegs waren und die ein oder anderen Fotos am Strand machten.


Generell habe ich es mir angewöhnt nach der Arbeit nicht direkt nach Hause zu fahren, sondern erstmal an den Strand und dort eine Runde zu relaxen und die Seele baumeln zu lassen! Was Besseres gibt es einfach nicht!
Am Wochenende waren wir am Freitag dann am Strand und danach in einer Cocktailbar, in der wir (Elise, Fiona und ich) ein paar Schweden kennenlernten, mit denen wir dann später noch in einen Club weitergingen. De Cocktailbar hieß Kassen auf der Norrebrogade. Dort waren vor allem Studenten unterwegs und die Cocktail-Happy Hour geht von 22-24 Uhr, d.h. zwei Cocktails zum Preis von einem (zw. 70-80 DKK). Der Club hieß Diskotek IN und an diesem Abend war dort zwar der Eintrittpreis mit 150 DKK recht teuer, allerdings war dafür Freibier und Frei-Shots inbegriffen. Also recht gut! Das Publikum war jedoch relativ jung (zw. 18-22).


Am Samstag sind Fiona und ich dann nach Roskilde gefahren, eine Kleinstadt circa eine halbe Stunde mit dem Zug entfernt von Kobenhavn H. Das interessante an Roskilde war an diesem Tag nicht das We
tter, sondern dass dort der Roskilde Dom ein UNESCO Weltkulturerbe ist aufgrund der vielen ehemaligen Könige/ K
öniginnen/ Prinzessinen/ Prinzen, die dort begraben sind. Als wir ankamen war allerdings gerade eine Konfirmation und danach sollte eine Hochzeit sein, weshalb man uns bat später wieder zu kommen. Daher gingen wir erst einmal zum Hafen, wo wir die Nachbauten von einigen Wikingerschiffen im „Vikingskibsmuseet“ bestaunten und jede Menge Fotos machten! Wusstet ihr, dass man für ein solches Wikingerschiff früher um die 60-80 Leute an den Paddeln gebraucht hat? Außerdem war dort im Outdoor-Bereich zu bestaunen woraus die Schiffe gemacht werden und welcher Teil eines Baumes für welchen Teil des Schiffes genutzt wird. Als wir dann am Museum selbst ankamen waren wir allerdings nicht mehr von der Muße gegrüßt und wärmten uns somit nur im Vorraum auf, um dann wieder Richtung Dom zu starten! Das interessante an den Wikingern, die die skandinavische Kultur noch vor 1000 Jahren sehr geprägt, wenn nicht sogar ausgemacht haben, ist, dass sie um das Land vor Feinden zu schützen ihre Schiffe im Roskilde Fjord versanken! Diese konnte man in dem Museum wohl begutachten…. (sagte man uns) Danach wollten wir eigentlich shoppen, konnten aber mal wieder feststellen, dass die dänischen Geschäfte um 15 Uhr zu machen! War also nix mit einkaufen (außer Essen im Supermarkt). Sowas ist man ja nun wirklich nicht mehr gewohnt! Vielleicht sind auch deshalb alle so glücklich? Weil sie Samstag Nachmittag nicht arbeiten müssen? Also zumindest weniger Menschen noch als in Deutschland?
Abends haben wir dann gechillt und am Sonntag haben wir eine Free Sightseeing Tour mit Sandeman gemacht! Das ist wirklich zu empfehlen und wir haben u.a. die Geburtsstätte des Carlsberg-Bier gesehen! (weniger spektakulär als es klingt) Der Guide war aus Irland und ein lustiger Geselle, der aber vor allem viel erzählen konnte zu allen möglichen Attraktionen, vor allem aber auch
nicht nur Dinge, die in einem Reiseführer stehen. So wurde uns von Thommy erzählt, der zur Zeiten der Nazi-Besetzung Kopenhagens als Spion für die Briten arbeitete und dabei zunächst ein nettes Leben in KPH hatte. Erstaunt waren wir darüber, dass die Dänen nachdem sie nach nur 2 Stunden
Besetzung kapituliert hatten den jüdischen Dänen bei der Flucht nach Schweden halfen, wodurch 90% direkt gerettet werden konnten. Dafür opferten alle sie alle vorhandenen Boote, waren sie auch noch so klein! Außerdem sehr beeindruckend fand ich, dass der König zu dieser Zeit (es muss ein Christian oder Frederik gewesen sein) jeden Tag auf seinem Pferd durch die Straßen Kopenhagens ritt, um der Bevölkerung zu zeigen, dass er bei Ihnen ist und letztendlich sogar nach Deutschland ging, um dort die dort ins KZ gesperrten jüdischen Dänen wieder abzuholen! Und er hatte Erfolg! Ein wirklich großartiger Mann! 🙂
Unser Guide meinte dazu direkt, dass dieser Zusammenhalt nach dem Jante-Gesetz der Geheimtipp der Dänen ist warum sie so glücklich sind ! Ich denke, dass dies ein guter Ansatzpunkt ist.
Für alle diejenigen, die nicht wissen was das Jante-Gesetz ist: „Das Jantegesetz beschreibt den kulturellen und politischen Code des Umgangs miteinander, nach dem es verpönt ist, sich selbst zu erhöhen oder sich als besser und klüger darzustellen als andere.“ (Quelle: Wikipedia)
Dieses Gesetz wird in DK als ungeschriebenes Gesetz gelebt, aber auch durch Gesetze unterstützt (beispielsweise durch die hohen Steuern auf Zigaretten und Alkohol, durch die dann letztendlich alle diejenigen, die durch Zigaretten und Alkohol krank werden, behandelt werden).
Danach waren w
ir dann noch bei eher mäßigem Wetter am Strand in Klampenborg (Bellevue Beach) und gönnten uns ein Birnen-Cider! Ebenfalls interessant war, dass wieder jemand aus der königlichen Familie Geburtstag hatte (wie wir später herausfanden war es Kronprinzessin Mary, geborene Australierin). Aus diesem Grund waren wieder überall die dänischen Flaggen auf Bussen usw. zu sehen! Immerhin weiß man da direkt, dass irgendwas los ist! 😉
Am Montag entschieden wir dann spontan nach der Arbeit nach Malmö, Schweden, zu fahren, um d
ort die Walpurgisnacht zu feiern. Schließlich kann man ja innerhalb einer halben Stunde und um rund 10 Euro ärmer schnell mit dem Zug über die Brücke fahren!
Bei der internationalen Homepage meetup.com haben wir dort ein Treffen der „Malmö Internationals Group“ getroffen und spontan entschieden die Gruppe bei ihrem Piknik im Pilldammsparken zu treffen. Diese Gruppen sind dort generell sehr offen gestaltet, d.h. jeder kann kommen, der lustig ist und Spaß daran hat neue Leute kennenzul
ernen. Dort waren dann auch alle möglichen Nationalitäten vertreten, von lokalen Schweden, über Dänen, Amerikaner, Italiener, aber auch Inder und Iraker! Wirklich sehr interessant, was diese Leute nach Schweden treibt. Fiona und konnten auch direkt ein paar Kontakte für unseren Malmö-Lund-Helsingborg-Helsingör-Trip machen! 🙂
Bemerkenswert ist meiner Meinung nach, dass alle Dänen/Schweden ständig versuchen ihre wenigen Brocken Deutsch anzuwenden. Viel beeindruckender ist aber vor allem, dass einige wirklich gut Deutsch sprechen. 
Walpurgisnacht/ Valborgsmässoaften war nicht besonders spektakulär, außer das feierliche Anzünden mit ehrwürdiger Musik. Wen es interessiert, der kann hier mehr Eindrücke aufschnappen. Ich denke da sind wir von den Osterfeuern verwöhnt, wobei die Schweden wirklich einen großen Aufriss darum gemacht haben und sich bereits eine halbe Stunde vorher mit Kame
ras
ausgestattet um das Feuer versammelten. Cool war, dass überhaupt so viele Menschen sich für ein solches Ereignis in Pilldammsparken versammelten und mit ganzen Scharen von Freunden/Familienmitgliedern mit Decken bewaffnet heranrücken, um dann dort zusammen zu grillen, das ein oder andere Bier/Cider zu trinken und das Gegrillte zu verspeisen! Eine tolle Tradition!